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Aktuelles

30.06.2016

Handwerkersymposium: Ministerin Ulrike Scharf diskutiert darüber, wie man Wohlstand erhalten kann

Wirtschaftlich steht Bayern hervorragend da. Doch wie können wir den Wohlstand in unserem Land erhalten? Darüber diskutierten Vertreter aus Politik, heimischer Wirtschaft und verschiedener Organisationen wie dem Fraunhofer Institut und der TU Weihenstephan am Dienstagabend beim Handwerkersymposium im Gebäude der Kreishandwerkerschaft Freising. Hauptrednerin war diesmal Ulrike Scharf, Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz.

„Wirtschaftlich geht es dem Handwerk sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll, die Stimmung gut“, sagte Dr. Lothar Semper, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Eine Trendwende gebe es bei den Ausbildungsverträgen, 2015 seien zwölf Prozent mehr unterschrieben worden als im Vorjahr. Dennoch fehlen immer noch viele Azubis. „Viele junge Leute wollen keinen Handwerksberuf erlernen, viele Eltern wollen ihre Kinder lieber studieren sehen“, sagte Freisings Kreishandwerksmeister Martin Reiter.

Deshalb werde derzeit verstärkt versucht, Flüchtlinge in Ausbildung zu bringen, so Reiter. Dies bestätigte Karin Weber, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur in Freising: „Über Sprachförderung versuchen wir, junge Flüchtlinge heranzuziehen.“ Über 500 seien im Zuständigkeitsbereich der Agentur (Landkreise Freising, Erding, Ebersberg, Dachau) bereits in entsprechende Programme aufgenommen worden. „Das wird aber dauern!“

„Freising: die Pforte zum Paradies“

Sie sei stolz auf das Handwerk in Bayern, sagte Ministerin Ulrike Scharf. 70.000 Azubis würden in rund 200.000 Betrieben bayernweit in Handwerksberufen ausgebildet, 820 davon im Landkreis Freising. Außerdem sei das Handwerk die „Herzkammer des Bayerischen Umweltpaktes“ und schütze die Natur. „Handwerker rüsten Heizungen um und  dämmen Häuser. Handwerker reden nicht über Klimaschutz. Sie produzieren Klimaschutz.“

Im wirtschaftlich starken Bayern genieße Freising einen Sonderstatus. „Freising ist die Pforte zum Paradies“, sagte Scharf. Es sei einer von vier Landkreisen mit besten Zukunftschancen. „Zwei Prozent Arbeitslosenquote: So schreibt sich Erfolg.“ 

„Vorsicht vor Gemütlichkeit“

Doch „Vorsicht vor Gemütlichkeit“, mahnte die Ministerin. Aus ihrer Sicht seien drei Dinge wichtig, um den Wohlstand zu erhalten. Da sei zum einen das Thema Sicherheit – im eigenen Betrieb, saubere Lebensmittel, Schutz vor Naturkatstrophen. Nicht nur der aktuellen Ereignisse in Niederbayern wegen sei ihr „Leib- und Magenthema“ der Hochwasserschutz. 3,4 Milliarden Euro investiere der Freistaat hier, das Programm werde nun um den Schutz vor Sturzfluten ergänzt. Freising sei mittlerweile gegen ein hundertjähriges Hochwasser geschützt.

Auch Gerechtigkeit gehört laut Scharf zu den drei Säulen. „Leistung muss belohnt werden. Der Fleißige darf nicht der Dumme sein.“ Darum kämpfe die Staatsregierung um die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags und der kalten Progression sowie für steuerliche Anreize beim Wohnungsbau. Jeder dritte Euro in Bayern werde in Säule 3 gesteckt: die Bildung. Dies sei eine „Bildungsoffensive von historischem Ausmaß“. Eine gute Ausbildung sei das Ticket für die Zukunft, deshalb sei es auch wichtig, den Meisterbrief zu erhalten.

In der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um sozialen Wohnungsbau, Förderprogramme für Gebäudesanierungen und eine bessere ÖPNV-Anbindung der Dörfer, um den Siedlungsdruck in den Ballungszentren etwas zu entschärfen.

aktualisiert von Markus Ehm, 27.07.2016, 14:39 Uhr