Dementsprechend vielfältige Ansätze sind erforderlich, um den Eintrag von Plastikmüll in die Umwelt zu stoppen. "Wir setzen auf ein großes Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Information und Aufklärung spielen dabei eine zentrale Rolle. Jeder Einzelne kann sich beteiligen. Der Verzicht auf Plastiktüten ist ein erster wichtiger Schritt. Auch beim Thema Coffee-to-go sind große Fortschritte möglich. Mikroskopisch kleiner Plastikmüll ist ein deutschlandweites Thema. Jetzt ist es wichtig, die Bemühungen auf das gesamte Bundesgebiet auszuweiten", so Scharf weiter.
Die Untersuchung von Gewässerproben auf besonders kleine Mikroplastikpartikel in anderen Bundesländern ist noch nicht vollständig abgeschlossen, deshalb ist ein direkter Vergleich derzeit noch nicht möglich. Die Auswertung zeigt jedoch, dass Muscheln die besonders kleinen Mikroplastikpartikel aufnehmen und im Körper anreichern können. In reinem Wasser werden die Partikel aber auch wieder abgegeben. Bayern ist derzeit das einzige Land, in dem durch die Behörden systematische Studien zu Auswirkungen von Mikroplastik auf Gewässerlebewesen durchgeführt werden. Nun sollen die Untersuchungsmethoden für Mikroplastik weiter optimiert und standardisiert werden. Nur so lassen sich vergleichbare Ergebnisse gewinnen und die richtigen Schlüsse ziehen.
Bayern hat 2014 als erstes Land eine Mikroplastikinitiative gestartet. Im Umfang von rund 1,1 Millionen Euro forschen das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie das Landesamt für Umwelt (LfU) im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums. Das LfU untersucht dabei Eintragspfade, Vorkommen und Verteilung von Mikroplastikpartikeln in bayerischen Gewässern sowie möglichen Auswirkungen auf Gewässerlebewesen. Dabei kooperiert das LfU mit der Universität Bayreuth und der Technischen Universität München.
Weitere Informationen zum Thema unter http://www.stmuv.bayern.de/themen/forschung/mikroplastik/index.htm