30.11.2016

Den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben

Bayerische Staatsministerin Ulrike Scharf zeichnet Mittel- und Realschule für den Obstsalat aus

Mit dem schulart-übergreifenden Projekt „Obstsalat“ haben Mittel- und Realschule Babenhausen die Verantwortlichen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz überzeugt. Und so wurden ihnen erneut die Umweltfahnen in der höchsten Gütekategorie durch die zuständige Ministerin Ulrike Scharf verliehen. Welch hohen Stellenwert diese Auszeichnung genießt, geht allein schon daraus hervor, dass sich nur 18 Schulen in ganz Schwaben mit dem Prädikat „Umweltschule in Europa 2016“ schmücken dürfen.

Wer sich aber unter Obstsalat Äpfel und Bananen schnippelnde Schülerinnen und Schüler vorstellt, ist auf dem Holzweg. Vielmehr gibt es jeweils an zwei Tagen in der Woche in der Pause für die Schüler kostenlos Obst. Dass dem so ist, verdanken die Mittel- und Realschüler heimischen Firmen und medizinischen Praxen, die in einen Spendentopf einzahlen. Schließlich fallen an jedem Obsttag Kosten in Höhe von rund 60 Euro an. Die Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen unterstützt diese Aktion ebenfalls finanziell.

 
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Das Gros der Arbeiten liegt aber bei einem schulübergreifenden Team. Nach einer intensiven Planungsphase galt es, die Sponsoren (weitere wären willkommen) mittels einer Projektmappe zu akquirieren. Danach mussten der Bedarf ermittelt, die Abläufe koordiniert, Finanzierungspläne aufgestellt und die Idee umgesetzt werden. So präsentiert jetzt das Obstsalat-Team die „Vitaminbomben“ in schmucken Weidenkörben. Die Nachfrage ist so riesig, dass sich das Team bereits über eine Ausweitung des Projekts Gedanken macht.

Auf saisonales und regionales Obst wird großen Wert gelegt. Gleichzeitig werden die Schüler angeregt, sich über eine gesunde Ernährung Gedanken zu machen. Auch sollen sie merken, dass „Obst für ein angenehm sättigendes Gefühl sorgt und der schwere Leberkässemmel nicht unbedingt förderlich für den anschließenden Unterricht ist“. Mit dem Babenhauser Obstsalat beweisen die Schülermitverwaltungen beider Schulen zudem großes Verantwortungsgefühl für die Mitschüler und ehrenamtliches Engagement. Doch auch mit weiteren Veranstaltungen punkteten die beiden Schulen. Ein weiteres großes Thema war die Situation der Flüchtlinge, nicht zuletzt vor Ort. So bot die Realschule dazu einen eigenen Projekttag mit insgesamt 22 Workshops an, während die Mittelschule eine Kleidersammelaktion organisierte, ebenso ein „Multi-Kulti-Essen“ während des Europatags. Gemeinsam war beiden Schulen, dass sie in die Aktionen vor Ort lebende Asylbewerber genauso einbanden wie den Verein „Menschen begegnen Menschen“. Gleichzeitig konnten Berührungsängste abgebaut werden und Verständnis für die Flüchtlingssituation vermittelt werden. Dies zeigte auch außerhalb der Schulen Wirkung. Medien begleiteten die Aktionen positiv, in unserer Zeitung ebenso wie in einem Beitrag des ZDF.

Auf Nachhaltigkeit wird in beiden Schulprofilen Wert gelegt. Dazu gehören unter anderem Exkursion in die heimische Natur, Mülltrennung in den Klassenzimmern, eine Aquarienschauwand oder auch Hochbeete beziehungsweise selbst gestaltete Kräuterfibeln. Das Thema Gesundheit ist durch die Rückenschule „Fit for back“ der Mittelschule praktisch spürbar. Dazu servieren Mitglieder der Schülerfirma exotisch anmutende fruchtige Drinks. Bewegungsangebote gab es auch beim „Münchner Fitnesstest“ in der Turnhalle samt Umweltspielen. Die Preisträger des Fotowettbewerbes „Mein Baum lebt“, organisiert durch den Gartenbauverein, wurden präsentiert. Nun führen die beiden Schulen die bereits in den Vorjahren ins Leben gerufene Umweltaktion konsequent weiter.

Beide Schulen haben sich also den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben, jetzt erneut erkennbar an der grünen Auszeichnungsfahne des Bayerischen Umweltministeriums.

aktualisiert von Markus Ehm, 02.12.2016, 09:27 Uhr