28.12.2016

Plastik einsparen und Gemüse anbauen

Acht Schulen aus dem Landkreis Schwandorf erhielten für ihre Projekte die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“.

Schwandorf.Die Umweltbildung an bayerischen Schulen ist auf dem Vormarsch. Das zeigt das wachsende Interesse am Programm „Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf hat 108 Schulen aus Oberfranken und der Oberpfalz für ihr Engagement in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgezeichnet. „Umweltbildung ist eine starke Investition in die Zukunft. Durch das Engagement der Schüler erhalten wir die Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen“, sagte Scharf. Dieses Jahr habe sich eine Rekordzahl an Schülern für die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ beworben. 

Aus dem Landkreis Schwandorf wurden die Mädchenrealschule St. Josef Schwandorf, die Lindenschule Schwandorf, die Grundschule Fronberg, die Grundschule Steinberg am See, die Naabtal-Realschule Nabburg, das Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg, die Landgraf-Ulrich-Schule Pfreimd und die Thomas-Aquinus-Rott-Grundschule Winklarn-Thanstein ausgezeichnet.

Doppelt so viele Teilnehmer

„Seit 2010 hat sich die Anzahl der teilnehmenden Schulen mehr als verdoppelt. Schüler und Lehrer beweisen damit Engagement, Kreativität und Eigenverantwortung. Das sind die Mittel erster Wahl, um Bayerns wundervolle Natur zu erhalten und den Klimawandel zu meistern“, so Scharf. Insgesamt erhalten 320 Schulen in Bayern die Auszeichnung. Die Zahl der ausgezeichneten Schulen stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 45 Schulen. Die Auszeichnung soll Kinder und Jugendliche motivieren, sich auch in Zukunft für den Umweltschutz zu engagieren. Gleichzeitig sind sie mit ihrem Einsatz Vorbild für andere. 

Die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ erhalten Schulen, die innerhalb eines Schuljahres jeweils zwei selbst entwickelte Projekte zu Themen wie biologische Vielfalt, Klima- oder Umweltschutz und Nachhaltigkeit durchführen. „Die Schulfamilien haben viele wegweisende Projektideen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit erarbeitet. Ich gratuliere den Preisträgern zu ihren Projekten“, betonte Scharf bei der Feier in der Hans-Scholl-Realschule in Weiden.

Die Schülerinnen der Mädchenrealschule St. Josef Schwandorf beschäftigten sich zum Beispiel mit dem Thema „Plastik mit Plastik bekämpfen“.
 

Aufgrund der Berechnungen der Projektgruppe „Trashgirls“ wurden an der Mädchenrealschule orange Lebensmittelboxen mit dem Schullogo, zu 50 Prozent finanziert von der Schülermitverantwortung, an jede Schülerin mit der Bitte ausgegeben, in Zukunft Lebensmittelumverpackungen „von der Stange“ erst gar nicht zu verwenden. Erhebungen des Müllaufkommens im Monat Dezember 2016 haben ergeben, dass sich das Projekt bereits bezahlt macht. Die Menge an Umverpackungen aus Kunststoff und Aluminium ist schon deutlich geschrumpft, „allerdings besteht noch Einsparpotential“, so die Trashgirls.

Schuleigener Gemüsegarten

Die Lindenschule Schwandorf erntet nicht nur Gemüse und Obst aus dem schuleigenen Garten mit zwei Hochbeeten, der Jury hat auch gefallen, dass die Schule mit der Wasser- und Fernwärmeversorgung der Stadt Schwandorf und dem Müllkraftwerk Dachelhofen, zusammenarbeitet. Eine Schülergruppe der 4. Klassen aus dem Schuljahr 2015/16 hielt einen kleinen Vortrag zur Funktionsweise der Fernwärmeheiztechnik im Müllkraftwerk vor potenziellen Kunden, die mit Fernwärme heizen wollen.
 

Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein für seine eigene Umwelt ist eines der wichtigsten Ziele in unserer Zeit. Diesem Thema hat sich auch das Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium in Nabburg im Rahmen seiner Umweltbildung gestellt. Nächstes Jahr sollen auf dem Schulgelände noch die Aufstellung eines Hochbeetes und mehrere Anpflanzungen im Pausenhof erfolgen.

Die Thomas Aquinus Rott Grundschule Winklarn-Thanstein entschied sich für die Projekte „Miteinander und voneinander lernen“ und „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“. Ein dem Pausenhof angrenzender breiter Feldrain wurde zur Schulwiese und liefert ständig Bioheilkräuter. 

 

aktualisiert von Markus Ehm, 04.01.2017, 11:05 Uhr