13.07.2017

Kraftwerk wird eröffnet

Fischfreundliches Wasserkraftwerk in Baierbrunn

Baierbrunn – Für 5,5 Millionen Euro haben die Bayernwerke Natur und die Uniper Kraftwerke, ehemals Eon, in Baierbrunn ein Öko-Wasserkraftwerk gebaut. Heute wird es offiziell eingeweiht. Auch Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf ist dabei.

Ein „Leuchtturmprojekt“, wie Peter Basche von Bayernwerk Natur schon zu Baubeginn im Oktober 2015 betonte. Das dort bestehende Wehr wurde um 1890 gebaut und teilt die Isar: Ein Teil des Wassers wird nach Höllriegelskreuth und Pullach abgezweigt. Der andere Teil floss bisher ungenutzt am Wehr vorbei. Dort wurde nun eine Restwasserkraftanlage gebaut, um dieses ungenutzte Wasser für die Stromerzeugung für die Gemeinden im Isartal sinnvoll zu nutzen.

Und auch die Fische in der Isar profitieren von dem Bau – dank einer Fischtreppe neben dem Kraftwerk und einer fischfreundlichen Turbine. Die arbeitet nur mit rund 20 bis 30 Umdrehungen pro Minute, sodass die Tiere unbeschadet durch das Kraftwerk schwimmen können. Leichter wird ihre Reise auch dank des vergleichsweise großen Abstands zwischen den einzelnen Schaufelrädern.

Mittels einer sogenannten Rauen Rampe sowie eines Raugerinne-Beckenpasses können die Fische das Wehr sowohl flussabwärts als auch -aufwärts passieren. Zum einen werden Höhenunterschiede verringert, zum anderen soll der Fluss verlangsamt werden. Die Raue Rampe ist eine schräge Fläche, ungefähr 40 Meter breit und circa 115 Meter lang. Dort wurden Natursteine gesetzt, die auch bei einem Hochwasser stabil seien. Durch die strategische Platzierung von Steinen wird zudem die Fließgeschwindigkeit reduziert, es entstehen Ruhezonen. Die Rampe soll es den Fischen ermöglichen, den Höhenunterschied des Wehres zu überwinden. Über den Raugerinne-Beckenpass werden die Fische, die nicht über die Raue Rampe schwimmen, flussaufwärts geleitet, 19 Kilometer Lebensraum werden den Tieren in der Isar so zurückgegeben...

aktualisiert von Markus Ehm, 21.07.2017, 14:14 Uhr