Gemeinsam mit Hessen und Thüringen wird in den nächsten drei Jahren das "Rahmenkonzept Biosphärenreservat Rhön" fortgeschrieben. Darin sollen Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung und Strategien für deren Umsetzung erarbeitet werden. Dazu werden zehn länderübergreifende Arbeitsgruppen eingerichtet. Insbesondere die für die Region wichtigen Themen Umweltbildung, sanfter Tourismus, Artenschutz, Verkehr sowie naturschutzfachliche Forschungs- und Monitoringkonzepte stehen dabei im Mittelpunkt. "Das Biosphärenreservat ist in den Köpfen der Menschen fest verankert. Nur dank der hohen Identifikation und Überzeugung in der Region konnte die umfassende Erweiterung umgesetzt werden. Die Erweiterung eröffnet neue Perspektiven und gibt den Startschuss für die künftige Weiterentwicklung zum Nutzen der Region", so Scharf.
Bereits jetzt hat die Regionalvermarktung große Bedeutung für die Rhön. Beispiel hierfür sind die Rhönschafe, die die alte Kulturlandschaft erhalten und pflegen und eine beliebte regionale Spezialität sind. Auch der sanfte, naturverträgliche Tourismus mit einem weitläufigen Wanderwegenetz ist mittlerweile eine wichtige wirtschaftliche Säule der Region. Im Jahr 2014 wurde darüber hinaus der Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön als International Dark Sky Reserve anerkannt. Er ermöglicht einen ungestörten Blick auf die Sterne und ist ein neuer Touristenanziehungspunkt in der Region. Weitere wichtige Bestandteile im Konzept des Biosphärenreservats sind die Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie ein partnerschaftlicher Naturschutz mit der Landwirtschaft.
Im Jahr 1991 wurde die Natur- und Kulturlandschaft der Rhön von der UNESCO als erstes länderübergreifendes Biosphärenreservat anerkannt. Auf Initiative der Region wurde der bayerische Teil des Biosphärenreservats Rhön in den Jahren 2013 und 2014 auf rund 129.600 Hektar annähernd verdoppelt und die nutzungsfreie Kernzone auf rund 3.900 Hektar nahezu verzehnfacht. Seit 1991 investierte das Bayerische Umweltministerium insgesamt rund 11,6 Millionen Euro in das Biosphärenreservat und seit 2001 zusätzlich rund zehn Millionen Euro für den Bereich Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.